Psychische Erkrankung häufigste Ursache für eine Berufsunfähigkeit
Jeder vierte Deutsche wird mindestens einmal in seinem Leben berufsunfähig. Aber warum? Die aktuellen Statistiken sprechen eine eindeutige Sprache.
Das zweite Jahr der Corona-Pandemie hat Spuren hinterlassen. Nicht nur bei Ärzten und Pflegern, Erkrankten und Genesenen – auch Normalverbraucher tragen schwer an dem nicht enden wollenden Ausnahmezustand.
Laut einer aktuelle Online-Umfrage der YouGov Deutschland GmbH im Auftrag des Versicherungsmanagers Clark litt im vergangenen Jahr fast ein Drittel der Deutschen unter erhöhtem Stress Das ist eine deutliche Verschlechterung im Vergleich zu 2020. Damals gaben nur 22 Prozent der Befragten an, an Corona-Stress zu leiden. Mehr noch: 27 Prozent der Befragten schlafen heute schlechter als im Vorjahr. 44 Prozent belastet die Sorge um Freunde und Familie.
Die Pandemie schadet damit ganz klar auch der mentalen Gesundheit – und könnte, unabhängig von der Anzahl der Covid- und Long-Covid-Erkrankungen auch bei den BU-Versicherern (und Versicherten) für zusätzliche Belastungen sorgen.
Kranker Geist in krankem Körper – Psychische Erkrankung häufigster Grund
Schon im Jahr 2020 lösten psychische Erkrankungen die körperlichen Gebrechen als häufigste Ursache für eine Berufsunfähigkeit ab. Inzwischen müssen 33 Prozent der Menschen aus mentalen Gründen ihren Job vorzeitig an den Nagel hängen. Die Psyche liegt damit weit vor den physischen Beschweren als zweithäufigstem Grund. Krebserkrankungen folgen erst auf Platz drei.
Diese Entwicklung dürfte anhalten. Statistiken der Krankenkassen belegen, dass die psychischen Erkrankungen bereits in den vergangenen zehn Jahren mit fast 80 Prozent überproportional gestiegen sind. Die Pandemie wirkt dabei wie ein Brandbeschleuniger. Doch was bedeutet das für die Betroffenen?
Wer bereits eine BU-Police sein Eigen nennt, muss damit rechnen, dass die Assekuranz den Antrag sehr genau überprüft. Um unnötig lange Bearbeitungszeiten und folgenschwere Fehler zu vermeiden, empfiehlt es sich daher, bereits in dieser frühen Phase des Verfahrens fachkundige Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Falsche Angaben im Antrag sind eine schlechte Idee
Für alle jene, die sich erst um eine BU-Police bemühen, können bestehende psychische Leiden zusätzliche Hürden aufbauen. Denn um den begehrten Vertrag zu erhalten, müssen Interessenten stets einen umfassenden Gesundheitscheck durchlaufen. Wer hier verschweigt, dass er bereits unter Depressionen oder anderen psychischen Problemen leidet, muss damit rechnen, das die Versicherung im Ernstfall die Leistung verweigert.
Ehrlichkeit bei der Antragstellung ist daher Pflicht, auch wenn sie mit Nachteilen für den Kunden verbunden ist. Im schlimmsten Fall kann eine psychische Vorerkrankung dazu führen, dass eine Gesellschaft gar keinen Vertrag abschließen will. Denkbar ist es aber auch, dass sie nur eine Berufsunfähigkeit versichert, die nicht auf psychische Ursachen zurückgeht oder die Beiträge verteuert, um ihr erhöhtes Risiko abzufedern.
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