Gefährliche Sorglosigkeit beim Thema Berufsunfähigkeit

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Wer nicht dauerhaft nicht arbeiten kann, verdient auch kein Geld mehr. Der soziale Sinkflug vollzieht sich dann oft schneller als gedacht. Trotzdem sichern nur wenige Deutsche ihre Arbeitskraft ab. Warum? Eine aktuelle Umfrage offenbart die Gründe.

Ob durch einen Unfall, eine Verletzung oder eine Erkrankung – die Statistiken belegen seit Jahren stabil, dass jeder vierte Deutsche im Laufe seines Lebens mindestens einmal berufsunfähig wird. Das ist dann der Fall, wenn ein Erwerbstätiger mindestens sechs Monate nur noch zu maximal 50 Prozent in seinem angestammten Job arbeiten kann.

Ausreichend gegen dieses Risiko versichert sind jedoch nur die wenigsten. Das belegt eine aktuelle repräsentative Studie des Versicherungsmanagers CLARK in Zusammenarbeit mit dem Meinungsforschungsinstitut YouGov. Danach besitzen derzeit rund 80 Prozent der Deutschen keine Berufsunfähigkeitsversicherung.

Fatale Fehleinschätzung zu den Ursachen einer Berufsunfähigkeit

Die Gründe für dieses Versäumnis sind vielseitig. Gerade jüngere Erwerbstätige gehen laut der Umfrage davon aus, dass sie ihrer Arbeit immer uneingeschränkt werden nachgehen können; etliche sehen die größte Gefahr für eine Berufsunfähigkeit bei Professionen mit körperlicher Arbeit. Das ist ein gefährlicher Trugschluss.

Inzwischen sind es vor allem die psychischen Probleme, die Menschen aus der Bahn werfen: Mit knapp einem Drittel der erfassten BU-Fälle liegt die Psyche klar auf Platz eins der BU-Ursachen. Erst auf dem zweiten Rang folgen Rücken- und Skelett-Schäden, gefolgt von Krebserkrankungen, Unfällen und Herz-Kreislauferkrankungen.

Corona verschärft das Risiko berufsunfähig zu werden – auch ohne Infektion

Die Pandemie dürfte diesen Trend sogar noch verschärfen: So stimmen 31 Prozent der 35- bis 44-Jährigen Studienteilnehmer zu, dass sich das Stresslevel in ihrem Unternehmen seit Beginn der Corona-Krise erhöht hat. Jede fünfte Person dieser Altersgruppe (20 Prozent) hat aufgrund von Corona sogar Burnout-Fälle im eigenen Umfeld erlebt.

Unabhängig von den Gründen, die eine Berufsunfähigkeit auslösen: Ohne private Versicherung stehen die Betroffenen oft vor existenziellen Finanzproblemen. Denn die gesetzlichen Rentenversicherung zahlt, wenn überhaupt, nur einen relativ kleinen Betrag. Und das auch nur, wenn der Betroffene so stark beeinträchtigt ist, dass für das Erwerbsleben allgemein nicht mehr zu gebrauchen ist – unabhängig davon, in welchem Job er zuvor gearbeitet hat. Allerdings sollten sich Interessenten bei der Auswahl der richtigen Police umfassend beraten lassen – und auch bei Auseinandersetzungen mit der privaten Assekuranz fachkundige Hilfe durch einen Fachanwalt für Versicherungsrecht in Anspruch nehmen.

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