Wenn eine Versicherung gegen alle Krebsarten bei Hautkrebs nicht zahlen will…
Eine Krebsdiagnose stellt das Leben auf den Kopf. Körperlich. Psychisch, Und oft auch finanziell. Zumindest den letzten Punkt versprechen Krebsversicherungen zu lindern. Doch halten die Produkte, was sie versprechen?
Krebs verändert alles. Viele Betroffene müssen sich langwierigen Chemo- und oder Bestrahlungstherapien unterziehen. Sie fallen dadurch oft monatelang in der Arbeit aus. Dadurch entstehen ohne zusätzliche Absicherung schnell auch finanzielle Sorgen.
Hier setzen sogenannte Krebsversicherungen an, die damit werben, bereits nach der gesicherten Diagnose einen gewissen Geldbetrag auszubezahlen, der den Erkrankten zur freien Verfügung steht.
Versteckte Leistungsausschlüsse im Kleingedruckten
Bei genauem Hinsehen erweisen sich viele Produkte jedoch als wenig leistungsstark. Auf die Beschwerde eines Verbrauchers hin schaltet sich deshalb zuletzt auch die Wettbewerbszentrale ein.
Im konkreten Fall ging es um eine Krebsversicherung, die bei der Diagnose Krebs eine Einmalzahlung von bis zu 100.000 Euro versprach. Offensiv warb die Gesellschaft sowohl online als auch im Fernsehen und den sozialen Netzwerken damit, dass „alle Krebsarten versichert“ seien.
Ein Blick in die Allgemeinen Versicherungsbedingungen zeigte jedoch, dass diese Aussagen keineswegs zutrafen. Dort fanden sich nicht nur Leistungsausschlüsse für bestimmte bösartige Krebserkrankungen. Auch bei gutartigen Tumoren und sämtliche Formen von Hautkrebs zahlte die Versicherung nicht.
Die Wettbewerbszentrale beanstandete dieses Geschäftsgebaren als irrführend und erwirkte, dass die Versicherung sich dazu verpflichtete, künftig nicht mehr auf diese Weise zu werben, solange die Allgemeinen Versicherungsbedingungen zugleich umfassende Leistungsausschlüsse vorsehen.
Kommentar von Jürgen Wahl, Fachanwalt für Versicherungsrecht:
Um sich für den Fall längerfristiger Arbeitsausfälle abzusichern – unabhängig von der zugrundeliegenden Diagnose – sind Krankentagegeldversicherungen und Berufsunfähigkeitsversicherungen in der Regel die bessere Wahl. Unabhängig vom konkreten Produkt sollten Kunden zudem nie allein den Werbeversprechen der Versicherungen vertrauen, sondern die Versicherungsbedingungen genau studieren.
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