Das leisten die neuen Budget-Tarife in der privaten Krankenversicherung
Lange stand das duale Krankenversicherungssystem in Deutschland für die folgende, einfach Gleichung: Kassenpatienten sitzen in der Holzklasse, Privatpatienten im Luxus-Segment.
Doch diese Zeiten sind vorbei. Abgespeckte Leistungen finden sich inzwischen oft auch im privaten Lager. Zudem setzten viele Gesellschaften mittlerweile auf sogenannte Budget-Tarife.
Die Idee stammt ursprünglich aus der betrieblichen Krankenversicherung Das Besondere an der Gestaltung: Den Versicherten stehen bestimmte Gesundheitsleistungen in Kombination mit einer bestimmten Budgethöhe zur Verfügung.
Vielfach umfasst sind Leistungen aus den Bereichen Zahnersatz, -prophylaxe und -behandlung, aber auch Sehhilfen, Heilpraktikerbehandlungen oder Arznei-, Heil- und Hilfsmittel. Diese Services lassen sich von den Versicherten in beliebiger Kombination in Anspruch nehmen, bis das Budget verbraucht ist.
Dieses Modell kam in den Betrieben so gut an, dass es sich nun auch in anderen Bereichen etabliert. Das belegt eine Analyse des unabhängigen Analysehauses Morgen & Morgen. Danach nehmen Budgettarife im Bereich der privaten Krankenversicherung stetig zu, allen voran im Bereich der Zusatzpolicen.
Mehr Autonomie für Versicherte
Auch hier haben Kunden, die in einem solchen Tarif versichert sind, die freie Auswahl bei Leistungen für ihre Gesundheit – bis das betragsmäßig festgelegte Budget (zum Beispiel 600 oder 1200 Euro pro Jahr) aufgebraucht ist.
Ob die Versicherten ihr Budget für Vorsorgeuntersuchungen, Reiseimpfungen oder für die zahnmedizinische Versorgung ausgeben, bliebt ihnen selbst überlassen. Erfreulich aus Sicht der Experten von Morgen& Morgen ist zum einen die Flexibilität dieser Tarife:
Statt nur ganz bestimmte Leistungen mit festen Prozentsätzen abzusichern, wie dies bei herkömmlichen Zahnzusatzversicherungen oder Zusatzpolicen für Sehhilfen und alternative Heilmethoden der Fall ist, erhält der Versicherte einen flexiblen Betrag, den er für verschiedene Gesundheitskosten nutzen kann.
Positiv bewerten die Analysten zudem das Qualitätsniveau der Tarife. So erhielten von 262 der untersuchten Zahnzusatztarifen immerhin 160 die Höchstnote von fünf Sternen.
Interessante Ergänzung zum gesetzlichen Versicherungsschutz
Fazit: Für gesundheitsbewusste Kassenpatienten können solche Tarife eine sinnvolle Alternative zu klassischen Zusatzpolicen sein. Bedenken sollten Interessenten allerdings, dass selbst ein großzügiges Budget oft nicht genügt, um beispielsweise eine aufwändige Gebisssanierung zu bezahlen. Zudem verfallen nicht genutzte Budgets am Jahresende ersatzlos.
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